Einmalig, weil ich als Liebhaber des Banyuls, des Maury und anderer Portweine einmal in meinem Leben diese Art Wein herstellen wollte. 3600 kleine Flaschen (50 cl) eines Nektars. Es ist getan, und in Anbetracht der Größe meines Weinberges, erwäge ich nicht, diese Erfahrung nocheinmal zu erneuern.
Technisch gesehen handelt es sich um einen „Vin de Liqueur – Vin Doux Naturel sans appellation” (Likörwein – natürlicher Süsswein ohne Herkunftsbezeichnung). Unter dieser Rubrik melde ich meinen Wein beim Zoll an.
Praktisch gesehen werden die Trauben (100% Grenache) überreif geerntet (17 % Potential). Sie werden dann, Kiste nach Kiste, mit den Füßen gekeltert (da herrscht Stimmung im Weinkeller) und in die Tanks gefüllt. Nachdem die Gärung eingesetzt hat, wird die Verminderung des Zuckergehalts durch Messung der Weindichte verfolgt. Im gewünschten Moment wird 75 Prozentiger Alkohol in die Tanks gegeben, um die Hefe abzutöten und so den Gärungsvorgang zu stoppen. Das gesetzte Ziel war 16 % Alkohol bei 115 Gramm Zucker pro Liter zu erreichen. In der Tat zeigen die Analysen 15,73 % Alkohol an(ein bisschen weniger als die meisten meiner trockenen Weine) und 112,5 Gramm Restzucker pro Liter.
Der hinzugefügte Alkohol stammt aus der Destillation von CARPE DIVEM „DEUX”, einem Wein, mit dem ich nicht ganz zufrieden war. Ich hatte ihn im „L'atelier du bouilleur” in Autignac destillieren lassen.
Nach diesem Verfahren der „Mutage” (des „Stummachens”), wird der Wein noch 40 Tage im Tank gelassen, um eine maximale Extraktion vor dem Ablauf zu erzielen. Der Trester wird gepresst und unmittelbar dem abgelaufenen Saft hinzugefügt.
Der Wein wird dann zwei Jahre im Tank (ohne Holz) gelassen, bevor er abgfüllt wird. Er wird weder geschönt noch gefiltert und zwei aufeinanderfolgende Dekantierungen im Tank erlauben es, den Bodensatz in den Flaschen zu vermeiden. Die Weinbereitung und der Ausbau des Weins wurden ohne Sulfite vorgenommen. Ich habe allerdings, wie ich es bei allen meinen Weinen mache, am Tag der Flaschenabfüllung 30 mg/l Sulfit zugesetzt, da ich keine andere Möglichkeit gefunden habe, zu garantieren, dass mein Wein sich nicht in gasförmige Jauche verwandelt.
Es handelt sich um einen von mir erfundenen Namen, der die gekonnte Mischung der Eleganz von Coco Chanel und des Temperamentes einer “Piche” aus dem Languedoc wiedergibt, eines Frauentyps der typisch für das Languedoc und im allgemeinen für den Mittelmeerraum ist.
Alles an der Austrahlung erinnert an Göttinen, Eleganz und Charme. Coco lässt grüssen…
Aber Achtung, der Orkan ist nicht weit entfernt, die Gorgone schlummert in der Göttin. Ein Funke und alles explodiert! Adieu Coco, Bonjour la Piche.
Es war sicher diese Vorstellung, die Zeus von den Frauen hatte, als er Pandora schuf.
Wie kann man ihrem Charme wiederstehen…
CocoPiche ist zuallererst meine Lebensgefährtin und ist jetzt mein Wein.
Zudem ein „cocopichig” kontrastierter Wein.
Ein überreif geernteter Wein, der sich am Tag der Weinernte nicht gerade zu seinem Vorteil präsentiert. Dazu durch Kelterung mit Füßen zu Brei verarbeitet. Am Ende mussten wir Schutzplatten über der Presse anbringen, um die Spritzer bis an die Decke zu vermeiden.
So viel zu dem Thema „Piche”
Das Thema „Coco” werden Sie bei der Verkostung erkunden. Die Aromen und die Weichheit des Grenache verbunden mit der typischen Frische der Montpeyroux-Weine; ein bisschen Zucker, nicht zu viel, aber genug um Schokolade oder anderen Desserts nach dem Essen standhalten zu können.
Ideal um eine hüsche Frau aus dem Languedoc zu verführen.
Aber Vorsicht, bitte weder zu warm noch zu kalt servieren. Keinen Fauxpas !!!
Für diejenigen, die Interesse haben, folgen hier einige technische Datenblätter