Der erste Jahrgang des Weingutes.
Da wir zu dieser Zeit noch keinen Weinkeller hatten, wurde der Wein im Keller von Alain Chabanon bereitet und im Anschluss 18 Monate im Fass in der Domaine de Ravanès ausgebaut. Dort wurde er von der „34R62” in Flaschen abgefüllt, wie auf dem Etikett zu lesen ist. Diese Kurzformel ist der offizielle Name der Abfüllanlage der Domaine de Ravanès.
Als erster Jahrgang war dieser Wein eine ständige Neuerfahrung.
Zunächst was den Boden betraf, an dem Ort namens „Les boissières”, auf einem der kärgsten Böden des Montpeyroux. Und dann der Grenache… Nicht unbedingt die Rebsorte, an die ich dachte , als ich davon träumte Wein anzubauen.
Die Verbindung dieser zwei Elemente war eine Offenbarung. Sie veranlasste mich zu der Feststellung, dass das Wort „Terroir” nicht bloss ein magischer Begriff ist, sondern einen wirklichen Existenzwert hat.
Ich habe nur noch sehr wenige Flaschen dieses Jahrgangs, aber jede Verkostung ist ein pures Vergnügen.
Im Internet habe ich in der letzten Zeit mehrere begeisterte Verkostungskommentare über Divem 2000 zur Kenntnis genommen (das freut mich sehr), die diesem Wein 2012 eine „problemlose” Lagerfähigkeit von fünf bis zehn Jahren zugestehen.
Was für mich weniger als eine Flasche pro Jahr in meinem Keller bedeutet…
Der Vermerk „Montpeyroux” erscheint auf dem Etikett.
1176 Flaschen mehr mit dieser Herkunftsbezeichnung!
Ein sehr schöner Wein, in seiner Jugend geschätzt, aber bis heute, der ungewöhnlichste der DIVEM-Serie.
Konzentrierte Tannine und eine sehr solide, fast strenge Struktur.
Ich war immer der Überzeugung, dass dieser Block sich eines Tages öffnen würde. Trotzdem begann ich nach 10 Jahren ohne Anzeichen auf eine Öffnung, die Hoffnung zu verlieren.
Wie einmal pro Jahr mindestens, habe ich 2012 eine 2001-Flasche verkostet.
Immer noch ein bisschen hart, aber …
… eine Öffnung !!
Der Wein ist unbestreitbar weicher geworden.
Ich karaffiere den Rest der Flasche und schenke unmittelbar danach Clotaire Gaillard, Sommelier und Geschäftsführer des Restaurants „La Terrasse du Mimosa” in Montpeyroux, eine Flasche davon. Er hatte die gute Idee, an diesem Tag eine Bestellung von DIVEM 2008 zu tätigen.
Das Karaffieren schafft es, den 2001-Jahrgang abzurunden.
Der Wein bietet auf erstaunliche Art und Weise bereits leicht weiterentwickelte Aromen in Verbindung mit einem sehr frischen Mund, weshalb man ihn für jung halten kann.
Letztendlich ein Genuss!
Einige Wochen später treffe ich Clotaire und Nicolas Bertrand (den Koch von „La Terrasse du Mimosa” und ebenfalls Sommelier), die mir berichten, dass sie am Vorabend am 2001-Jahrgang ihr Freude hatten.
Man kann sagen: es ist geschafft. Er hat etwas mehr als zehn Jahre gebraucht, aber es scheint als wäre der 2001-Wein dabei sich zu öffnen.
Es ist schade, dass es nur noch so wenig davon gibt.
933 produzierte Flaschen !!
Was bedeutet, dass nur sehr wenige Personen diesen Wein verkostet haben.
Die Konzentration dieses Weines war so stark, dass ich beschloss ihn noch ein Jahr länger im Fass zu lassen. 30 Monate anstatt der regulären 18 Monate.
Schließlich wurde er am gleichen Tag wie der DIVEM 2003 abgefüllt.
Diese Etappe schien ihm nicht sehr gefallen zu haben, da er mehr als ein Jahr brauchte sich davon zu erholen. So sehr, dass der DIVEM 2003 vor dem 2002- Jahrgang zum Verkauf angeboten wurde.
Nach diesem wenig vielversprechenden Beginn, hat sich der 2002-Jahrgang meines Erachtens zum besten DIVEM-Jahrgang entwickelt.
Ein geschmeidiger Wein mit einer extremen Konzentration, der aber auch einen ausreichenden Säuregrad hat, um ihm die nötige Frische und eine seltene Eleganz in der Länge zu verleihen.
Einer unter den Grossen ! Diejenigen, die ihn gekostet haben, erinnern sich daran.
Anlässlich der Einführung des CARPE DIVEM im Restaurant „La Terrasse du Mimosa”, habe ich im Dezember 2009 eine Flasche des Jahrgangs 2002 geöffnet. Und kürzlich bei einer Vertikal-Verkostung unserer Weine bei „CAVINO” in der Schweiz.
Bei beiden Anlässen zeigte der Wein keine einzige Alterserscheinung. Eine unglaubliche Frische und eine Explosion im Mund.
Der verführerischste Jahrgang schlechthin.
Rund, lang, fruchtig, tief. Dieser Jahrgang hatte alle Qualitäten eines leckeren Weins.
Er kam so gut an, dass er sehr schnell knapp wurde.
Ein recht schwieriges Jahr in den Weinstöcken (das Jahr der großen Hitze), aber am Ende unversehrte Trauben und eine problemlose Weinbereitung.
Ein sehr heißes Jahr, deshalb ein niedriger Säuregrad und daher eine eher geringe Lagerfähigkeit.
Im Gegensatz zum 2002-Jahrgang offenbarte die letzte 2003-Verkostung einen Wein, der sich meiner Ansicht nach auf einer Abwärtstendenz befindet.
Ein einstündiges Karaffieren hat ihn wieder ein wenig aufleben lassen.
Falls Sie welchen davon im Keller haben, sollten Sie meiner Meinung nach nicht länger warten. Er ist noch angenehm, aber er wird sich nicht mehr verbessern. Im Gegenteil.
Der Spitzen- Jahrgang.
Seiner Zeit ein sehr beliebter Jahrgang, der sich allerdings von seinen Vorgängern unterscheidet. Der erste Eindruck einer Fülle an Substanz, die in der Regel die DIVEM-Weine charakterisiert, lässt sich nicht ausmachen.
Der 2004-Jahrgang steht im Zeichen der Aromen und der Eleganz.
Nichts desto weniger ist Substanz vorhanden, drückt sich aber auf andere Weise aus. Sehr viel Frische und eine unglaubliche Länge im Mund.
Es gab schon einige außergewöhnliche Ereignisse in diesem Jahr, aber es scheint mir schwierig zu erklären, inwiefern sie für die Spezifizität dieses Jahrgangs verantwortlich sind.
Zuerst einmal eine unerfreuliche Überraschung beim Rebschnitt. Bei den Grenaches sind die meisten Triebe trocken und scheinen abgestorben zu sein.
Die Hitzewelle von 2003 hat ihre Spuren hinterlassen.
Auf Anraten eines Winzers aus Saint-Chinian nehme ich einen kurzen Schnitt vor, ohne jedoch die trockenen Triebe komplett wegzuschneiden. Einige Rebstöcke gehen daraufhin ein, aber in der Mehrzahl fangen sie an der Basis wieder an zu sprießen. Vielen Dank nach Saint-Chinian, wo die Winzer so gute Ratschläge geben.
Die zweite unangenehme Überraschung: im Juli fällt ein Heuschreckenschwarm in Les Boissières ein, eine Katastrophe, deren Epizentrum sich natürlich auf meiner Parzelle befinden muss.
Heuschrecken wie man sie in Nordafrika vorfindet (10-12 cm lang) mit einer Dichte von cirka 10 Tieren pro Quadratmeter.
Ich kontaktiere die Vertreter des Pflanzenschutzes, die mir erklären, dass die Heuschrecke kein französischer Schädling ist und es gegen sie deshalb kein spezifisches Mittel gibt.
Mit anderen Worten: es ist verboten gegen diese Insekten vorzugehen.
Wegen eines nationalen Identitätsproblems.
Ich lasse Experten des CIRAD (Internationales Kooperationszentrum der Agraforschung für die Entwicklung) kommen, die mir sehr viele interessante Dinge über die Biologie und das Verhalten der Heuschrecken erklären. Des weiteren, dass man außer Warten auf ein großes Gewitter nicht viel machen kann.
Während ich auf das Gewitter warte, habe ich Zeit, die Heuschrecken dabei zu beobachten, wie sie sich an den Traubenstielen erlaben, mit einer besonderen Vorliebe für die des Cinsault.
Wie angekündigt, zerstreuen einige starke Gewitter die Kolonie im August.
Es folgen die Weinbereitung und ein Ausbau ohne sonderliche Vorkommnisse, die es auf etwas mehr als 3000 Flaschen eines lebendigen, von Früchten durchtränkten Weines mit einer extremen Nachhaltigkeit bringen.
Wie ich kürzlich selber feststellen konnte (2012), hält der DIVEM 2004 der Zeit gut stand. Er hat noch die Frische eines Jahrgangsweines.
Das Logo der Schwangeren erscheint auf den Etiketten.
Wie beim 2002-Wein bedurfte die unglaubliche Substanz dieses Jahrgangs einen ein Jahr längeren Ausbau im Fass, das bedeutet 30 Monate.
Am selben Tag wie der 2006-Wein abgefüllt, haben diese beiden Weine sich völlig gegensätzlich entwickelt.
Die Weinbereitung 2005 war die Hölle. Ständige Unterbrechungen des Gärungsprozesses.
Der Wein hat den Winter im Fass verbracht, mit etwas mehr als 10 Gramm Restzucker.
Ich habe ihn im Frühling wieder in die Tanks gegeben, in der Hoffnung auf einen erneuten Gärungsvorgang mit dem Einsetzten der ersten warmen Tage.
Und das ist wirklich eingetreten, allerdings nicht vollständig. Der Gärungsprozess wurde aufs Neue bei etwas weniger als 6 Gramm Zucker unterbrochen.
Ich habe letztendlich einige Kübel des sich im vollen Gärungsvorgang befindenden 2006-Jahrgangs benutzt, um den Gärungsprozess des 2005-Jahrgangs wieder in Gang zu setzen und endlich den Zuckerstand abzusinken.
Kurz und gut ein Jahr voller Ängste, in dem ich des öfteren daran gedacht habe, alles in die Destillerie zu geben.
Am Ende ein Wein von unglaublicher Kraft, den 30 Monate im Fass noch nicht vollständig gebändigt haben.
Ein Wein, der 2010 erstaunlich gut von Jerôme Pérez, Administrator der Webseite „La passion du vin”, beschrieben wurde: „gewaltig, robust auf dem Gaumen, aber auch weich (…). Voilà, das ist zwischen gut und sehr gut, aber um offen zu sein, ziemlich destabilisierend“.
Das ist der Gund, aus welchem man auf ihn warten musste.
Auf dem gleichen Forum haben jenige, die geduldig bis 2012 auf ihn gewartet haben, nichts an ihm zu bemängeln.
Weitere Verkoster ließen sich das Vergnügen an diesem und am darauffolgenden Jahrgang nicht nehmen.
Ein Jahrgang, der dem von 2003 sehr ähnelt.
Sehr konzentriert, jedoch leicht und schmackhaft.
Der Jahrgang von dem jeder Winzer träumt. Ohne jeglichen Vorkommnisse von Beginn bis Ende der Weinbereitung.
Gärungskurven wie aus dem Buch. Temperaturen, die ansteigen, aber nicht zu sehr. Und am Ende ein Gärungsprozess, der sich, nachdem aller Zucker aufgebraucht ist, von selbst einstellt.
Es ist kein Wein ohne Charakter, aber wie beim 2003-Jahrgang sollte man vielleicht nicht zu lange auf ihn warten.
Das letzte Jahr mit kleinen Produktionsmengen.
Danach vergrößert das Weingut sich.
1600 Flaschen, die ich kaum zu Gesicht bekam.
Ein sehr konzentrierter Wein mit einem hohen Säuregehalt und deshalb sehr viel Frische im Mund.
Trotz der geringen Menge ist es der Jahrgang, bei dem die erste DIVEM-Magnumflasche angeboten wird.
Die letzten Verkostungen zeigen, dass sich dieser Wein noch in seiner Jugendphase befindet.
Ein fruchtiger und durch seine Jugend frischer Wein, den man direkt trinken kann, der aber auch einen ausreichenden Säuregehalt hat, um noch einige Jahre auf sich warten zu lassen.
Wie die Jahrgänge 2002 und 2005, ein Jahrgang, der 30 Monate Ausbau im Fass erforderte statt der gewohnten 18 Monate.
Eine außergewöhnliche Substanz. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist der angezeigte Prozentsatz höher. Das hat nichts mit der Art und Weise meiner Weinbereitung zu tun, an der sich nichts geändert hat, sondern liegt einfach an der Gesetzgebung, die sich diesbezüglich verschärft hat. Sollte es an der Einbringung der 3 Hektoliter Mourvèdre und der 8 Hektoliter Syrah von der Parzelle „Les Pradelles” liegen? Anscheinend nicht, denn obwohl die Produktion angestiegen ist, bleibt der Ertrag gleich (cirka 12 Hektoliter/Hektar). Die Gärungsvorgänge waren mit vielen Gärungsunterbrechungen eher turbulent, aber glücklicherweise hat der sehr spät gelesene Mourvèdre mir Materie gegeben, sie wieder in Gang zu bringen und den Zucker aufzubrauchen. Im Unterschied zum 2005-Jahrgang haben die 30 Monate Ausbau im Fass den Wein vollständig gebändigt. Eine Eigenschaft des 2008-Weines ist sein oxidativer Charakter, welcher im Moment nicht mehr in Mode ist. Ein Winzer aus der Nachbarschaft hat mir erklärt, dass ich bezüglich der Weinherstellung mit diesem Wein zehn Jahre im Rückstand sei. Da es um eine Modeerscheinung geht, glaube ich lieber, dass ich 20 Jahre Vorsprung habe… Der 2008-Wein wird wie der 2007er in Flaschen und Magnumflaschen, aber auch (eine Neuheit) in Jeroboams angeboten.Die Erträge sinken im Gegensatz zu 2008. 30 Hektoliter auf 3 Hektar Herkunftsbezeichnung.
Wir schaffen es gerade so auf 10 Hektoliter pro Hektar.
Das Endergebnis ist natürlich ein sehr konzentrierter Wein, jedoch mit dem nötigen Säuregehalt, der auf eine gute Lagerfähigkeit schließen lässt.
Ein kürzerer Ausbau im Fass als beim 2008-Jahrgang: nur 18 Monate.
Ein Wein, der genug Kraft und Eleganz hat, um sich seinen Platz auf der Karte von „Maison Troisgros” zu erobern.
Das Ende der kontrollierten Herkunftsbezeichnung AOC „Coteaux du Languedoc”. Wir fallen jetzt unter die geschützte Herkunftssbezeichnung AOP „Languedoc”.
Aber immer noch aus Montpeyroux.
Ein Jahrgang, der denen von 2004 und 2007 ähnelt.
Der Spitzenwein ist wieder da!
Trotz allem ein kräftiger Wein, da er auf dem Etikett 15,5 % Alkohol ausweist. Die Gesetzgebung lässt eine Fehlerspanne von einem halben Prozent im Bezug auf die offiziellen Analysewerte zu. Diese Ergebnisse (auf der Webseite herunterladbar) weisen 15,97 % aus. Knapp, aber es passt gerade so…
Im Gegensatz dazu, ein in der DIVEM-Serie selten erreichter Säuregehalt, der es vermag dem Wein Gleichgewicht zu geben und ihm eine außergewöhnliche Lagerfähigkeit verspricht. Aber Achtung: alles was den Säuregehalt betrifft ist zu relativieren, da wir im Languedoc sind.
Das Endergebnis ist ein Wein, welcher seinen großen Auftritt als Favorit in der belgischen Zeitschrift „In Vino Veritas” hatte und einen überaus lobenden Kommentar von den „5 du vin” bekam, den ich an schlechten Tagen immer wieder gern lese…
Das erste Produktionsjahr von Les initiales de DIVEM, welches zugleich kein sehr produktives Jahr war. Das Ergebnis: 1600 produzierte Flaschen.
Ein sehr spezielles Jahr. Fast einen Prozent weniger Alkoholgehalt im Gegensatz zu den Vorjahren, ohne eine Erklärung dafür abgeben zu können und das, obwohl die phenolische Reife vorhanden war.
Wie viele Leute aus Montpeyroux, habe ich mich lange gefragt, was aus diesem Jahrgang werden würde.
Das Endergebnis ist der attraktivste Wein der DIVEM-Serie. Und das ist nicht nur meine Meinung, denn von den am 15. September 2014 zum Verkauf angebotenen Flaschen, wurde die letzte Flasche am 15. November verkauft!
Das Jahr im Languedoc. Man muss es laut sagen, denn dieses Jahr war so katastrophal für den größten Teil des französischen Weinanbaugebietes, dass wir nicht dazu gezählt werden wollen. Qualität und Quantität fallen oft nicht zusammen. Das war jedoch 2013 der Fall. Alles ist bei diesem Jahrgang mit Lagerpotential ausgeglichen.
Ein sehr kontrastierter Jahrgang.
Zuerst einmal ein Jahr ohne Verrieselung bei der Grenache, was äußerst selten vorkommt, insbesondere bei den älteren Grenache-Reben. Das Verrieseln tut einem in der Seele weh, denn es ist nicht schön, wenn man die Reben ihre Beeren verlieren sieht, aber letztendlich wird die Traube auf diese Weise belüftet , was das Risiko von cryptogamischen Krankheiten (Mehltau, Grauschimmel ) senkt. Ein ordentlicher Mistralwind (ein Wind aus dem Norden, der sehr trocken ist) und die Trauben werden von allen unerwünschten Mycosekrankheiten, selbst zwischen den Beeren, befreit.
Dann ein sehr ergiebiges Jahr, trotz eines starken Rückschnitts (wie in den Vorjahren).
Am Ende eine große Menge an riesigen Trauben (was nicht ideal für kleine Erträge ist).
Also wurde Ende Juli eine drastische Vorernte duchgeführt, bei der wir fast die Hälfte der Trauben entfernt haben.
Anfang September, genauer gesagt am 6. September, habe ich wie jedes Jahr mit der Ernte der frühreifen Rebsorten (Merlot und Syrah) begonnen. Der Reifegrad einer Grenacheparzelle war besonders fortgeschritten, denn sie zeigte potentielle 16,4 % an. Ich beschloss also diese Parzelle auch abzuernten und den anderen Grenacheparzellen noch ein oder zwei Wochen Zeit zu lassen.
Es war ein großer Fehler. Ab dem 10. September hatten wir 12 sogenannte Cévenol-Episoden, das bedeutet mehr als als einen Monat ununterbrochenen Regen.
Die Ernte wurde zur Nervenprobe. Wir mussten versuchen die apokalyptischen Perioden zu umgehen, um abzuernten und dazu noch schnell sein, da der Grauschimmel sich auszubreiten begann.
Auf einem halben Hektar (was sehr viel für mich ist) haben wir schlicht und einfach die Trauben auf den Boden fallen lassen.
Im Gegensatz zu den Vorjahren, wo die Zusammensetzung für den DIVEM und Les initiales de DIVEM die gleiche ist (der einzige Unterschied ist der Ausbau im Fass für den DIVEM), habe ich den Tank, der die erste Ernte des Grenache enthält für den DIVEM aufbewahrt.
Les initiales de DIVEM hat also die im Regen geernteten Trauben abbekommen; es ist in der Tat eine weitaus leichtere Cuvée als die der anderen Jahrgänge. Aber alles ist relativ. Es ist ein Wein mit 15,2 % Alkoholgehalt, dessen Endertrag bei 18 Hektoliter pro Hektar liegt (anstatt der 12 üblichen Hektoliter).
Was den DIVEM dagegen betrifft, gibt es keinen großen Unterschied zu den Vorjahren. Ein gut konzentrierter Wein, der allerdings ein bisschen weniger Charakter als der 2013er besitzt und sich deshalb vielleicht weniger zum Aufbewahren eignet als sein Vorgänger, aber den Vorteil hat schneller bereit zu sein.
Es ist chronologisch gesehen der erste Wein des Weingutes und bis 2012 der einzige „Montpeyroux” des Gutes.
Ab 2012 kommt in der Herkunftsbezeichnung die Cuvée „Les initiales de DIVEM” zu DIVEM dazu.
Bis 2007 setzt sich DIVEM aus 80% Grenache, 20% Syrah und einigen Reihenenden (die Mathematiker mögen entschuldigen) Cinsault zusammen.
Ab dem Jahrgang 2008 hat sich die Produktionsfläche des Weingutes so gut wie verdreifacht: ein Hektar Grenache wurde dazugekauft und die erste Ernte von einem Hektar Syrah und Mourvèdre, die ich ein paar Jahre zuvor gepflanzt hatte, kam dazu.
Die Idee war einen äußerst konzentrierten Wein herzustellen.
Um sie zu verwirklichen, wird alles daran gesetzt, niedrige Erträge (zwischen 12 und 15 Hektoliter pro Hektar, je nach Jahrgang) und eine maximale Extraktion mit einer Maischegärungszeit von circa 8 Wochen für den Grenache zu erzielen.
Alle Verkostungen bestätigen: es liegt Substanz vor.
Damit die Tannine weicher werden, werden die sortierten Trauben abgebeert, jedoch nicht zerdrückt, um so einen möglichst langsamen Gärungsprozess zu erzeugen.
Unter diesen Bedingungen, beginnt mit dem Zucker die malolaktische Gärung.
Was so unvermeidlich die flüchtige Säure hochtreibt.
Schade, dass diese Methode von den meisten Önologen verworfen wurde, denn das Ergebnis ist eine wahre Freude.
Ein Ausbau im Fass zwischen 18 und 30 Monaten „bändigt das Raubtier” schließlich.
Was den Rest betrifft: manuelle Weinlese, tägliches Umpumpen, ab der 3. Woche der Maischegärung ein wenig Pressen.
Für 2010 festzuhalten: CARPE DIVEM, ein anspruchsvoller Tafelwein, kommt heraus.
Für diejenigen, die Interesse haben, folgen hier einige technische Datenblätter